Montag, 16. Oktober 2017

Mompiche

Als erstes muss ich mich entschuldigen, dass ich so lange nichts mehr geschrieben habe, aber unser WLAN war bis gestern kaputt und spinnt immer noch rum.
Ich stelle diesem längst überfälligen Blogbeitrag ein paar Fotos voraus:




Also, wie man vielleicht sehen kann, habe ich die vorletzte Woche gemeinsam mit den anderen Austauschschülern, die in diesem Jahr mit Rotary in Ecuador sind, in Mompiche verbracht.
Mompiche ist, zumindest in Ecuador, ein bekannter Ort an der Küste, das heißt, normalerweise hat man durchgehend Sonnenschein. Das war bei uns nicht der Fall, der Himmel war mit wenigen Ausnahmen bewölkt, aber da wir keinen Regen hatten, war das kein Problem, zumal es trotzdem etwas mehr als 25°C warm war.
Der Ort ist vor allem für sein Hotel bekannt, und das ist auch echt beeindruckend und einfach nur pure Entspannung; die einzigen beiden Nachteile sind, dass man erstens nicht im Meer schwimmen kann, denn da kommt ein Fluss an, deshalb wäre es zu gefährlich. Wir sind stattdessen zwei Mal mit einem Boot zu einer vorgelagerten Insel gefahren, um zu schwimmen. Der zweite Nachteil ist, dass es für mehr als eine Woche unfassbar langweilig ist, glaube ich, denn es gibt einfach keine Kultur in dem Ort. Aber da wir ja nur vier Nächte in Mompiche verbracht haben, war das ebenfalls kein Problem.
Offiziell war es eine Reise, um Spanisch zu lernen, aber ich habe in den Kursen, die wir jeden Vormittag etwa 4 Stunden hatten, nichts gelernt (mal ganz ehrlich, nach einem Monat hier weiß man normalerweise, dass es Artikel gibt und welche das sind, die muss man nicht noch 2 Stunden lernen). Also, die Kurse waren vollkommen sinnlos, aber die waren auch nicht das Wichtigste, schließlich waren wir mit ca. 100 Leuten aus der ganzen Welt dort. Man erzählt, vergleicht und lacht viel über die Erfahrungen, die bei allen irgendwie die gleichen und trotzdem vollkommen unterschiedlich sind. Es ist so eine Wohltat, nach einem Monat lückenhafter Verständigung alles verstehen und sagen zu können, das kann man sich nicht vorstellen. Wir sind viele Leute aus Deutschland, etwa 30, dazu kommen die aus der Schweiz und Österreich, die ebenfalls Deutsch sprechen und verstehen.

 

Von den Zimmern hat man einen wirklich wunderschönen Blick direkt aufs Meer, den ich sehr genossen habe, genauso wie das abendliche Spazierengehen am Strand
Womit wir wieder einmal bei der Natur wären. Wir hatten von Quito aus eine achtstündige Anfahrt (was vergleichsweise im Mittelfeld war) und haben auf der Busfahrt wieder einmal eine wunderschöne und abwechslungsreiche Umwelt erleben dürfen, die nach einer Stunde schon wieder eine ganz andere ist. Ich schätze, Folgendes müsst ihr euch noch sehr häufig von mir anhören: 
Ecuador ist ein wunderschönes Land, das sich auch als Urlaubsziel ganz sicher lohnt!!!

Der Strand in Mompiche
Selbst furchtbar lange Busfahrten haben hier ihren Reiz
Am Freitag sind wir zurückgekommen, und das Wochenende habe ich mit meiner Familie verbracht. 
Am Montag war hier einer der Nationalfeiertage: die Unabhängigkeit Guayaquils. Wir sind nach Mindo gefahren, das ist ein kleiner, wirklich niedlicher Ort 1-2 Stunden von Quito entfernt. Ich habe die erste frische Kokosmilch meines Lebens getrunken, das erste Mal Kolibris in freier Wildbahn gesehen (ich habe mich dermaßen erschrocken, als einer plötzlich vor meinem Gesicht rumgeschwirrt ist) und wieder einmal sehr viel Spaß gehabt. 
Ansonsten war die Woche eigentlich normal: ich habe mich gemeinsam mit meinen Freunden über die wirklich unfassbar unfähige Mathe- und Physiklehrerin aufgeregt, bin am Mittwoch eine halbe Stunde zu spät zum Orchester gekommen, das aber noch lange nicht angefangen hatte und habe einen weiteren Film auf Spanisch geschaut (danach bin ich immer so fertig, dass ich direkt ins Bett gehen könnte).
Am Samstag war ich dann wieder einmal in einer katholischen Andacht für einen unbekannten Onkel. Der Padre hat in seiner Predigt 47 Mal das Wort "verdad?" (=stimmt´s?) am Ende seines Satzes verwendet, insofern war es dann doch ganz lustig, auch wenn ich mich ansonsten zu Tode gelangweilt habe. Anschließend sind wir zu unseren Großeltern gefahren und ich bin mit meinem Cousin zum Treffen einer evangelischen Kirche gegangen (ich weiß immer noch nicht so richtig, warum), das eine einzige Party war: mindestens 100 Leute, alle singend und tanzend. Das Einzige, was zu einer "richtigen" Party gefehlt hat, war der Alkohol, hehe...
Am morgigen Dienstag bis Samstag geht es zu einer weiteren Reise entlang der "ruta de la sol", das sind unterschiedliche Strände, die sehr nahe beieinander liegen (und ich darf wieder einmal um 5:00 Uhr aufstehen, uärgh)...
Liebe Grüße, glücklicherweise vermisse ich bisher nur das deutsche Brot, den Regen und vernünftigen Käse,
Annika 

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