Montag, 11. Juni 2018

Distrikttour

Wieder einmal sind ein paar Wochen vergangen, in denen ich viel erlebt habe: ich war mit den anderen Austauschschülern auf Distrikt- bzw Ecuador-Tour, habe viel mit meinen Freunden unternommen, und ich habe noch einmal die Gastfamilie gewechselt.
Vielleicht zuerst der unschöne Teil: am vergangenen Mittwoch habe ich für die letzten drei Wochen noch einmal die Gastfamilie gewechselt, weil ich mich immer häufiger mit meiner Gastmutter gestritten habe, und zwar bis hin zu dem Punkt, an dem ich dann meine Gastfamilie gewechselt habe. Jetzt wohne ich bei meinem Counselor, bei dem ich mich wesentlich wohler fühle und der mir auch mehr erlaubt. Ich vermisse meine Gastgeschwister ein bisschen, aber trotzdem geht es mir hier wesentlich besser.
Jetzt zu dem schönen Teil des Blogeintrags: meine letzte Rotary- Reise.
Da ganz Ecuador nur aus einem Distrikt besteht, haben wir das ganze Land abgeklappert: am Freitag, den 18.5. ging es nach Guayaquil, der größten Stadt Ecuadors. Dort hatten wir am späten Abend eine Zusammenkunft von Rotary, bei der wir aber eigentlich nicht viel machen mussten: einmal mit den Flaggen einlaufen, hübsch aussehen und den Blazer tragen (den ich vergessen hatte, ups...).


Am nächsten Tag sind wir erst zu einem einheimischen Tierpark gefahren. Das war sehr interessant und ein bisschen lustig, denn im Wesentlichen gibt es dort die Tiere, die wir hier im Zoo sehen: Pelikane, Affen, Papageien, Alligatoren usw.
Von da aus ging es weiter in den "parque nacional del cajas", in den Nationalpark der Felsen, der auf 4160 m über dem Meeresspiegel liegt. Flora und Fauna sind sehr speziell, es gibt eigentlich nur Lamas und kleine Pflänzchen auf dem Boden.
Am Abend sind wir dann nach Cuenca gefahren, das wir am nächsten Tag erkunden durften.
Cuenca gilt als der schönste Ort Ecuadors. Das liegt vor allem an der Sauberkeit, denn auf dem Festland gibt es, glaube ich, keinen anderen Ort, der so gepflegt ist wie Cuenca, Galapagos ist dementsprechend ausgeschlossen, das ist noch einmal ein anderes Niveau. Die Stadt liegt im Süden Ecuadors und hat ein sehr schönes historisches Zentrum. Am Nachmittag hat sich das Wetter glücklicherweise aufgeklart,
sodass wir den Besuch wirklich genießen konnten, den Morgen über hatte es nämlich geregnet.
Am Montag haben wir dann die größten Ruinen aus der Zeit der Inkas angeschaut, die es in Ecuador gibt. Die Anlage heißt Ingapirca und war früher ein Tempel, um den Stand der Sonne zu beobachten: nur bei Sommer- und Wintersonnenwende wird der Mittelpunkt des Tempels erleuchtet.
Danach sind wir zum Chimborazo gefahren, den höchsten Berg der Welt, wenn man vom Erdmittelpunkt aus misst (der Mount Everest ist der höchste vom Meeresspiegel aus gesehen), vom Meeresspiegel aus ist er immer noch 6268m hoch. Das war sehr cool, aber leider hat uns und auch mir der Luftdruck sehr zu schaffen gemacht. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie das für die Menschen gewesen sein muss, die an der Küste leben und somit nicht einmal ein bisschen an die Höhe gewöhnt sind...
Am nächsten Tag ging es weiter nach Baños, einem sehr bekannten Ort Ecuadors. Wir sind dort unter einem Wasserfall hergeklettert. Das war zwar eiskalt, aber auch sehr sehr cool und ich habe es sehr genossen.
Am Mittwoch sind wir dann zum Quilotoa gefahren. Der Quilotoa ist für mich einer der schönsten Orte Ecuadors.
Es ist ein See in einem Vulkankrater und das Licht ist unglaublich schön. Glücklicherweise hatten wir strahlenden Sonnenschein.
Am nächsten Tag waren wir dann auf dem Cotopaxi, was aber recht unspektakulär war. Der Cotopaxi ist der höchste noch aktive Vulkan der Welt, den ich bereits mit meiner vorherigen Gastfamilie besucht hatte. Mit den Austauschschülern sind wir nur um einen See in der Nähe gewandert und konnten den Cotopaxi nicht einmal richtig sehen, weil er von Wolken bedeckt war.
Anschließend sind wir in das historische Zentrum Quitos gefahren. Das war zwar sehr schön, weil wir wieder einmal gutes Wetter hatten, aber für meinen Geschmack sind wir in ein paar Kirchen zu viel gegangen, nämlich in alle, und das ist in drei Stunden wirklich ein bisschen viel, denn die stehen an jeder Straßenecke.
Am letzten Tag der Reise haben wir die "Mitad del mundo", die "Mitte der Welt" besucht. Es ist ein Besucherzentrum, das, wie der Name schon sagt, der repräsentative Ort ist, an dem man sich auf dem Längengrad 0°0"0' befindet. Es ist schon ein cooles Gefühl, auf zwei Seiten der Erdhalbkugel zu stehen, und es ist unglaublich interessant zu sehen, wie beispielsweise Wasser unterschiedlich reagiert: in einem Abfluss auf der Nordhalbkugel dreht sich Wasser rechtsherum, in einem auf der Südhalbkugel linksherum!
Tja, und dann kam der traurige Abschied. Da die Austauschschüler aus der ganzen Welt kommen, ist die Wahrscheinlichkeit relativ gering, einige wiederzusehen. Einer meiner besten Freunde ist zum Beispiel Japaner, und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich ihn wiedersehen werde - traurig, aber wahr. Mit anderen Worten: es sind sehr, sehr viele Tränen geflossen, am Ende hatten wir etwa zwei Stunden Verspätung und die Leute von der Küste hatten Mühe, ihren Flug noch zu bekommen. Trotzdem, die Tour war schön, wir hatten Spaß und haben sie sehr genossen. 

Ansonsten geht es mir gut. Am Wochenende war ich mit meiner besten Freundin im Kino und habe mit meinem neuen Gastvater seinen Landwirtschaftsbetrieb besucht. Fotos kommen irgendwann später mal, weil ich es heute irgendwie nicht hinbekommen habe, die auf meinen Computer zu laden ... egal.
Das Paket, das meine Familie mir zu Weihnachten geschickt hat, ist übrigens nach 7 Monaten wieder in Lemgo angekommen... Fröhliche Weihnachten😂
Bis sehr, sehr bald und alles Liebe,
Annika

Distrikttour

Wieder einmal sind ein paar Wochen vergangen, in denen ich viel erlebt habe: ich war mit den anderen Austauschschülern auf Distrikt- bzw Ec...